Was längst als „normal“ gelten sollte
Endlich Frühling, alle fiebern wir möglichen Lockdown-Lockerungen entgegen und bei den meisten kribbelt es wahrscheinlich besonders bei der Aussicht nach mehr Kontakten – Körperkontakten! Die einen freuen sich über eine Rückkehr zur Normalität, die anderen fordern ein „new normal“.
In Sachen sexuell übertragbarer Infektionen, kurz STI, liegen Wirklichkeit und Wahrnehmung, was denn „normal“ sei, weit auseinander. Zeit, zum Frühjahrsputz anzusetzen: Wie wäre es, wenn wir unsere Einstellungen zu STI gemeinsam überdächten?
Seien wir realistisch, nahezu jede*r wird sich im Laufe seines/ihres sexuell aktiven Lebens mit einer STI anstecken, auch Moralvorstellungen schützen nicht vor Ansteckung. Dazu gilt auch: Ein erfülltes, schambefreites Sexleben ist auf vielen physischen und psychischen Ebenen gesund. Klar, mit der Anzahl der Sexualpartner*innen steigt auch das Risiko sich mit einer STI anzustecken. Genau wie das Risiko, sich das Bein zu brechen, beim Skifahren höher ist als beim Brettspiel. Dennoch erwarten wir nicht, dass alle möglichst abenteuerlos unterwegs sind. Dagegen wird Menschen bei der Diagnose einer STI tendenziell ein unvorsichtiges und verantwortungsloses Verhalten unterstellt.
Wie wäre es, wenn ein aktives, vielfältiges Sexleben offen gelebt werden könnte und die damit einher gehenden Risiken nicht als Stigma, sondern als normale und vor allem behandelbare Begleiterscheinung galten?
Sogar ein selbstverschuldeter Unfall ist uns weniger peinlich als eine STI und kaum eine*r hat sich schon einmal für eine Magen-Darm-Grippe rechtfertigen müssen. Unbestritten, Sex ist schmutzig: Wir tauschen Körperflüssigkeiten, reiben uns aneinander, nutzen Sexspielzeug. Da sind einfach eine Menge Erreger wortwörtlich mit im Spiel. Aber so eben auch auf Türklinken oder in Pools und Saunen. Wo Menschen sind, sind auch Bakterien und Viren. Besonders um Verbreitungswege von STI ranken sich einige Mythen und oft reden wir uns lieber mit einer unwahrscheinlichen Ansteckung auf dem Bahnhofsklo aus der Affäre, statt zu unserer Sexualität zu stehen. Denn STI werden meistens noch immer bei sexuellen Handlungen übertragen, daher auch deren treffende Bezeichnung.
Wie wäre es, wenn wir einfach offen – zumindest bei Ärzt*innen und Vertrauten - besprechen könnten, wie und womit wir uns angesteckt haben?
Viele von uns kennen STI wie Tripper (Gonorrhö) oder Syphilis eher aus flachen Witzen als aus aufgeklärten, unaufgeregten Gesprächen.
Wie wäre es, wenn wir jedem Spruch einen Fakt über sexuell übertragbare Infektionen entgegensetzten, z. B.:
Syphilis ist seit 2010 wieder auf dem Vormarsch in Deutschland
HIV kann unter Behandlung nicht übertragen werden, medikamentöse Prävention ist mittlerweile genauso sicher wie ein Kondom
Chlamydien sind die häufigste STI in Deutschland und können zu Unfruchtbarkeit führen
Fakten sind nicht nur deutlich cooler als abgenutzte Schmunzler, sie helfen auch Übertragungswege und das eigene Risiko besser einschätzen zu können.
STIs betreffen jede*r, egal wie gut er/sie aussieht, redet oder riecht. Leider hilft auch Vertrauen oft nicht gegen Ansteckung, denn Wissen über STI und Verbreitungswege ist vielerorts so schwach verbreitet, dass die meisten schlicht nicht einschätzen können, ob sie vielleicht eine unentdeckte Infektion tragen. Hinzu kommen die symptomlosen Verläufe vieler STI, so dass wirklich nur ein Test verlässlich klären kann, ob ein Ansteckungs- oder Übertragungsrisiko vorliegt.
Und wir kennen alle die unangenehme Situation, beim Sex über STI sprechen zu wollen, dann aber doch der Stimmung zuliebe darauf zu verzichten. Wenn sich allerdings sexuell aktive Menschen regelmäßig schamfrei und selbstverständlich auf STI testen lassen würden, wären auch diese Gespräche in Zukunft einfacher und damit Sex für alle noch lustvoller zu genießen.
Wie wäre es, wenn regelmäßiges Testen auf STI & HIV einfach normal wäre?
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