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Squirten und Geschlechtskrankheiten

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Squirting – allein das Wort weckt Neugier, entflammt Diskussionen und sorgt für hitzige Debatten. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem extravagantem Begriff? Ist es ein Mythos, eine Fähigkeit, die nur einige haben, oder eine physische Reaktion, die prinzipiell allen Menschen mit Vulva zugänglich ist? In der Tat ist Squirting ein faszinierender Ausdruck sexueller Lust, der längst aus der Schmuddelecke ins wissenschaftliche Interesse gerückt ist und einen wichtigen Teil sex-positiver Forschung darstellt. Hier ist nicht nur Aufklärung gefragt, sondern auch eine ordentliche Portion Enttabuisierung.

Was ist Squirting?

Squirting – oder auch weibliche Ejakulation – tritt bei manchen Menschen mit Vulva auf, wenn sie erregt sind oder einen Orgasmus erreichen. Diese Flüssigkeitsabgabe kann in Menge, Konsistenz und Ursprung stark variieren und wird oft missverstanden. Für einige ist es ein tief befriedigendes Erlebnis, für andere bleibt es eine Herausforderung. In der Wissenschaft wird seit Jahrzehnten darüber diskutiert, ob es sich beim Squirting um eine Art Ejakulation oder um Urin handelt, der sich in der Blase sammelt und dann freigesetzt wird. Doch unabhängig von der wissenschaftlichen Analyse gibt es beim Squirting einen gemeinsamen Nenner: Es ist für viele Menschen ein Ausdruck intensiver sexueller Ekstase.

Für s.a.m health ist nun die Frage interessant: Werden HIV oder andere Geschlechtskrankheiten durch Squirting übertragen. Kurz zur Erinnerung: Bakterielle Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Tripper oder Chlamydien werden über Schleimhautkontakte übertragen, nicht über Körperflüssigkeiten. Beim Austausch von Körperflüssigkeiten, die eine hohe Konzentration an HIV enthalten, kann es jedoch zu einer HIV-Übertragung kommen.

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Was sieht es also beim Squirting aus?

Die Squirting-Flüssigkeit besteht aus Urin, während das Ejakulat bei der weiblichen Ejakulation (im engeren Sinne) ein Sekret der Paraurethraldrüse (auch „Skene-Drüse“) ist. Beides (Squirting und weibliche Ejakulation) findet gleichzeitig während des weiblichen Orgasmus statt, weshalb beide häufig sowohl unter Squirting als auch unter weiblicher Ejakulation (im weiteren Sinne) zusammengefasst werden. Die Paraurethraldrüse wird von manchen auch als „weibliche Prostata“ bezeichnet, was unter Umständen für Verwirrung sorgen kann, weil cis Frauen keine Prostata haben, trans Frauen in der Regel schon. Andererseits sind die Sekrete von Prostata und Paraurethraldrüse sehr ähnlich.

Ist es möglich, sich durch Squirting mit Geschlechtskrankheiten anzustecken?

Urin ist steril und überträgt definitiv kein HIV („Squirting“). Das Sekret der Paraurethraldrüse kann in seltenen Fällen auch HIV enthalten, aber wenn, dann in so niedrigen Konzentrationen, dass das weibliche Ejakulat für eine HIV-Übertragung nicht geeignet ist. Die für eine HIV-Ansteckung relevante Flüssigkeit ist weder der Urin noch das Sekret der Paraurethraldrüse, sondern die Vaginalflüssigkeit.

Das HI-Virus in der Vaginalflüssigkeit hingegen entstammt den Zervikaldrüsen (den Drüsen des Gebärmutterhalses) und den Sekreten des Vaginalepithels, in geringerem Umfang auch dem Sekret der Bartholini-Drüsen. Zur Anatomie der Paraurethraldrüse und der Bartholini-Drdüsen.

Die Erreger bakterieller Geschlechtskrankheiten besiedeln die Schleimhäute von Vagina, Gebärmutterhals, Rachen, und/oder Enddarm (Gonorrhoe, Chlamydien…. ) bzw. finden sich in großer Zahl im Schleimhautdefekt (Syphilis), aber in aller Regel nicht im Ejakulat, egal, wer es abgesondert hat. Weder im „männlichen“ noch im „weiblichen“.

Deswegen sagen wir meistens: „bakterielle Geschlechtskrankheiten werden über Schleimhautkontakte übertragen, HIV und HBV über Körperflüssigkeiten”. Es ist ein häufiges Missverständnis, dass alle sexuelle übertragenen Infektionen primär durch Körperflüssigkeiten übertragen werden. Dem ist aber nicht so.

Am deutlichsten wird dieses Missverständnis bei Humanen Papillomviren (HPV), den Erregern von Feigwarzen, von denen bestimmte Untertypen auch für Gebärmutterhals- und Analkrebs verantwortlich gemacht werden. HPV wird über Hautschuppen übertragen, daher spielen Körperflüssigkeiten für die Übertragung von HPV keine Rolle.

Andererseits: Wenn zum Beispiel eine Person vaginalen Tripper hat und du hast Sex mit dieser Person, dann können Tripper, Syphilis, Chlamydien bei jedem Oral-Vaginal-Kontakt, und bei jedem Finger- oder Dildospiel übertragen werden. Wie häufig beim Sex der Kontakt zum weiblichen Ejakulat (im weiteren Sinne) isoliert stattfindet (ohne Anfassen und ohne Vorspiel) – dazu gibt es vermutlich keine Daten.

Die vorherigen Erläuterungen zu (cis) Frauen gelten ebenso für trans Männer ohne geschlechtsangleichende Operation (mit Kolpektomie) sowie für nicht-binäre Personen mit weiblichen Genitalien, Trans Frauen, auch solche mit Neo-Vagina, haben eine Prostata, sodass die Infos über die Bartolin- und Parauretral-Drüsen auf sie nicht zutreffen.

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Wer Squirting erleben möchte, kann sich dabei von der eigenen Neugier leiten lassen und dabei sowohl verschiedene Stimulationstechniken als auch entspannte Offenheit probieren. Eine entspannte und liebevolle Atmosphäre, in der Neugier erlaubt ist, hilft oft dabei, Druck abzubauen und loszulassen – zwei essentielle Zutaten für den Erfolg beim Experimentieren mit Squirting. Wichtig ist auch, dass kein Körper „muss“: Ob Squirting auftritt oder nicht, hat keinerlei Aussagekraft über Lustempfinden oder sexuelle „Leistung“.

HIV und andere Geschlechtskrankheiten werden allein durch Squirting jedenfalls nicht übertragen.

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